Von der berauschten Sehnsucht zum Lob des Zauderns
Ein Vortrag mit Dr. Rudolf Klein
Eines der interessantesten diagnostischen Kriterien einer Alkoholabhängigkeit stellt der fortgesetzte Gebrauch des Alkohols „trotz Kenntnis anhaltender oder wiederkehrender sozialer, psychischer oder körperlicher Probleme“ (ICD 10) dar. Diese Beobachtung wurde und wird oft moralisierend verwendet, indem Trinker*innen als an sich und anderen uninteressiert, unverantwortlich, moralisch verdorben, im besten Falle als krank bewertet werden.
Man kann sich diesem Phänomen aber auch nähern, indem die Frage gestellt wird, was einem Menschen im Laufe seines Lebens widerfahren sein muss, dass trotz besseren Wissens um die gesundheitlichen und familiären Gefährdungen weitergetrunken wird. Denn: wer möchte schon alkoholabhängig werden bzw. geworden sein?
In diesem Vortrag werden daher aus einer systemischen Perspektive mögliche Hintergründe einer Suchtentwicklung dargestellt. Diese beziehen sowohl biografische als auch ritualtheoretische Hintergründe ein und lassen einerseits erahnen, was Hintergründe einer Suchtentwicklung sein können und weswegen andererseits eine als zieloffen angelegte ambulante Therapie sinnvoll und nützlich erscheint.
In diesem Zusammenhang kommt der Auseinandersetzung mit meist unhinterfragten therapeutischen Standardeinstellungen und deren beabsichtigten und unbeabsichtigten Aus- und Nebenwirkungen eine besondere Bedeutung zu. Eine Fallvignette rundet den Vortrag ab.
Termin Beginn 19.03.2024 19:00 Uhr
Kosten | Ort |
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€ 10,- | Stadtteilzentrum Vorderer Westen Elfbuchenstr. 3, 34119 Kassel |
Anmeldung zum Vortrag
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